Dienstag, 22. Mai 2012

Gibt es ihn, den Traummann?

Heute sind es nun 430 Tage, die wir verheiratet sind! Und heute noch steh ich ab und zu morgens auf, schau meinen Ehering an und kann mein Glück kaum fassen. Kennt ihr das, wenn ihr am liebsten jeden Tag euer Glück in die Welt hinaus posaunen möchtet? Seit knapp 2 Jahren geht es mir nun so. Und seitdem ich verheiratet bin, fällt es mir um so schwerer mich zurück zu halten. Und heute kriegt ihr alles ab ;) …

Früher habe ich mir oft die Frage gestellt, gibt es den Traummann wirklich? Und wenn ja, wie muss er sein, mein Traummann? Fragen, die ich mir so gar nie wirklich beantworten konnte. Ja und dann, als ich ja nun wirklich nicht mehr dran geglaubt habe, hat es auf einmal Booooom gemacht und da war er, mein Traummann!

Wie ich das bemerkt habe?

Es war auf einmal da, dieses Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit, eben ein Gefühl von zu Hause und die Gewissheit angekommen zu sein. Die Tatsache sich blind zu verstehen, keine Worte zu brauchen und doch verstanden zu werden. Umarmungen, die viel mehr waren, als einfach nur ein gutes Gefühl, die Sicherheit zu wissen, dass diese Arme für einen gemacht wurden. Das Wissen aus tiefstem Herzen, nie wieder ohne einander Leben zu können. Ich fühlte mich von dem einen auf den anderen Moment komplett. Ich wusste, wir gehören zusammen, für immer!

Es brauchte keine 100 Tage, damit ich das herausgefunden habe. Er war nur kurz, dieser eine Augenblick, indem ich fühlte, dass eine ganz besondere Geschichte beginnen wird.

….

Ich bin überglücklich und Gott so unendlich Dankbar für den wertvollen Schatz, den er mir gemacht hat. Jeden Tag aufs Neue. Ich weiß, dass es etwas ganz Besonderes ist, sein Gegenstück zu finden. Aber ich durfte lernen, dass, wenn man von Herzen bittet und Geduld hat, auch beschenkt wird. Klar muss es auch Gottes Wille sein. Aber es ist natürlich auch wichtig Geduld zu haben, so kann man sich nämlich so manchen Schmerz und gebrochene Herz sparen.

….

IMG_7017b IMG_7005b IMG_7021b

Das ist er :D… MEIN TRAUMMANN und auch mein Bester Freund!

Mittwoch, 9. Mai 2012

Backqueen im Küchenchaos

Ich backe sehr gerne. Was heißt, dass es noch lange nichts heißen muss.

Schon lange hatte ich mal wieder diesen inneren Drang etwas zu kreieren. Also habe ich vor 2 Wochen Zutaten für einen Käsekuchen gekauft. Mein Schatz natürlich wieder die Nase schon im Laden gerümpft. Er mag ja keinen Käsekuchen. Er mag ja nur Schokolade. Natürlich habe ich das nicht beachtet und alle Sachen die ich noch im Kopf hatte schön in den Einkaufswagen gepackt. Zu Hause angekommen habe ich, immer noch überzeugt von dem Käsekuchen, die Sachen in den Kühlschrank eingeräumt und mich gefreut. Natürlich stand schon wieder mein Schatz da und meinte dann nochmal explizit, dass er ja kein Käsekuchen mag. Ich habe ihm dann zu verstehen gegeben, dass ich keine Lust hätte immer nur seinen ollen Schokoladendinge zu backen und ich ja schließlich auch mal was davon haben will! Sein Gesicht könnt ihr euch ja bestimmt vorstellen und was dann folgte auch: „Aber ich mag kein Käsekuchen!“

Also haben wir dieses Thema schön bei Seite geschoben. Am nächsten Tag wollte ich mich den endlich meinem Projekt Käsekuchen widmen. Ganz in Ruhe und ohne den „Ich mag kein Käsekuchen Frust von meinem Mann“.

… Den Käsekuchen habe ich bis heute nicht gebacken. Woran es lag weiß ich auch nicht! Es scheint als wäre die Antipathie des Käsekuchens ansteckend gewesen. Aber die Lust zu backen blieb trotzdem. Also musste eine Lösung her. Seit nun gut einer Woche habe ich nach DEM Rezept gesucht, welches denn für würdig befunden wurde, von mir gebacken zu werden. Heute endlich, habe ich es gefunden:

*Eclairs mit Sahne-Himbeerfüllung*

Lecker dachte ich! Aber halt, ich hatte das Gefühl jemand stand hinter mir und sagte: „Ich mag aber keine Sahne!“ Dieses Mal wollte ich dagegen ankämpfen. Also bin ich sofort in die Küche gegangen und habe mich an den Brandteig gewagt. Wie oft habe ich schon gehört, dass dies eine eher heikle Sache wäre. Nach betrachten des Rezeptes konnte ich es mir aber einfach nicht vorstellen.

Rezept für den Brandteig (12 Stück)

150ml Wasser

50g Butter

70g Mehl (gesiebt)

2 Eier (verquirlt)

Zuerst das Wasser mit der Butter aufkochen. Danach den Topf kurz vom Herd nehmen und das ganze Mehl dazugeben. Gut umrühren. Den Topf wieder auf den Herd stellen und solange weiterrühren bis sich der Teig Kloß vom Rand löst. Das geht recht schnell. Nun den Teig am besten etwas abkühlen lassen. Die Eier gründlich unterrühren.

Den Backofen nun auf 200° Umluft vorheizen.

Den Teig in einen Spritzbeutel mit großer Loch-oder Sterntülle füllen. Etwa 10cm lange Streifen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech spritzen. Für 10 Minuten backen. Dann den Backofen auf 170° herunterschalten und nochmals 20 Minuten backen bis die Eclairs knusprig und goldbraun sind.

Also wagte ich mich sicher davon überzeugt, dass die kein großes Ding wäre an diesen Teig. Es ging alles ganz schnell und super einfach. Die erste Hürde kam erst bei dem Spritzbeutel der mir leider fehlte. Kein Problem dachte ich und nahm einen Gefrierbeutel und versuchte die Maße da rein zu füllen. Ein Desaster. Die Hände waren voller Teig und der Gefrierbeutel war auch voll. Nur leider falsch herum. Anstatt das der Teig sich innen drin festsetzte klebte alles außen rum fest. Nach einer kleinen Pause zur Beruhigung ging es weiter. Endlich war es geschafft und der Teig war halbwegs in dieser Tüte drin. So nun steht da, man muss ca. 10cm lange Streifen aufs Backpapier spritzen. Hört sich doch ganz easy an. IST ES ABER NICHT!

clip_image002

Ganze 5 *streifen* in Form von Wolken und anderem habe ich hinbekommen. Alles aber keine Streifen. Außerdem, stand da nicht etwas von 12 Stück? Da die Beruhigung der gerade eben kürzlich eingelegten Pause noch wirkte hatte ich noch immer ein Gefühl der Ruhe in mir ^^… was ein Frieden :D! Weiter stand im, dass man sobald man die Eclair aus dem Ofen genommen hat, sie einschneiden soll, damit die Luft rausgehen kann. Aha! Also gut, ich habe mein Backhandschuh genommen und versucht diese heißen Dinger irgendwie fest zu halten. Verbrennen soll ja bekanntlich nicht so toll sein. Frohen Mutes ging ich also ans Werk. Nur irgendwie ging die Luft direkt beim Anfassen schon raus. Es war zum Mäuse Melken. Also machte ich mich nun ziemlich sauer, an dem 2ten Teil des Rezeptes zu schaffen.

200g Schlagsahne

1 Paket Vanillezucker

100g Himbeeren

etwas Schokolade zum Garnieren

Nach dem Backen gleich jedes Eclairs ein wenig einschneiden, damit die heiße Luft entweichen kann. Auskühlen lassen.

Die Sahne mit dem Puderzucker steif schlagen. Die Eclairs nach Belieben mit mehr oder weniger Schokolade bestreichen. Vorher die Eclairs aufschneiden. Die Sahne hineingeben und mit ein paar Himbeeren garnieren.

Sahne schlagen, ja das sollte zu schaffen sein. Da ich nur gefrorene Himbeeren hatte, mussten natürlich diese Hinhalten. Aber wie soll es auch anders kommen? Die ganzen Himbeeren waren zu so einem Klumpen gefroren das ich keine einzige Himbeere einzeln aus dieser Tüte rausgebracht habe. Also beschloss ich dieses Mal nicht eine Pause zur Beruhigung einzulegen sondern einen Hammer. Es muss ja möglich sein 100Gramm Himbeeren da raus zu bekommen. Also ließ ich den ganzen Eclair-frust bei den Himbeeren ab und hatte nun endlich meine 100Gramm zur Hand. Mit einem Siegerlächeln und schon fast stolz füllte ich die Himbeeren in eine Schüssel und lies sie erstmals auftauen. Nach einer guten halben Stunde mischte ich sie dann unter die Sahne.

Ich finde geschmeckt hat es ganz lecker. Nachdem das geschafft war, musste ich mich wieder meinen Eclairs widmen. Mittlerweile, waren sie zu riesen Fladen geschrumpft. Trotz allem habe ich versucht so gut es geht sie aufzuschneiden und dann die Sahne-Himbeermischung da rein zu füllen.

Und zu guter Letzt durfte natürlich die Schokolade nicht fehlen. Da ich keine Kuvertüre zur Hand hatte musste halt die Nutella von meinem Mann herhalten. Ich habe sie ein wenig in heißem Wasser flüssig gemacht, das es besser ging mit dem verteilen.

Und nun tadaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa:

clip_image004

Meine ersten selbstgemachten Eclairs. Und ich finde, so schlecht sind sie nun auch wieder nicht geworden ^^…

clip_image006

… und wehe ich höre den Satz: „ Schaaaaaatz, ich mag keine Eclairs!“

Freitag, 6. Januar 2012

Sind wir Schweizer wirklich zu Nett?

So nach fast einem Jahr Deutschland muss ich nun mal ein Resümee ziehen. Ich finde es wirklich toll hier und fühle mich auch richtig zu Hause. Natürlich liegt das größtenteils an meinem Mann. Aber ich denke ein klein wenig hat auch der Ort an dem man wohnt, die Umgebung und die Menschen etwas damit zu tun.

So wie alles, was wir besitzen und haben ist auch unsere Wohnung ein tolles Geschenk von Gott. Ich kann nur immer und immer wieder dafür Danke sagen. Wir sind zwar in der Stadt, aber man fühlt sich überhaupt nicht so. Auch das wir eine wundervolle Gemeinde gefunden haben, die sogar direkt neben unserer Wohnung liegt ist doch ein mega Geschenk. Schließlich sind wir hier in München und da eine Wohnung zu bekommen grenzt ja alleine schon an ein Wunder. Wenn sie dann auch noch bezahlbar und wunderschön ist kann man sich wirklich glücklich schätzen. Trotz all den schönen Dingen finde ich es immer wieder lustig, wenn die kleinen Unterschiede zwischen den Deutschen und den Schweizern ans Tageslicht kommen. Von der Sprache und der Währung abgesehen gibt es viele kleine zwischenmenschliche Unterschiede.

Die Offenheit der Menschen hier ist wirklich schön. Sowas gibt es in der Schweiz leider nicht so oft. Da sind die Menschen eher reserviert und unter sich. Es ist gar nicht so einfach neu in eine Gruppe zu kommen. Natürlich funktioniert es auch, aber es dauert einfach länger. Auch die Du- Form gibt es hier viel häufiger als in der Schweiz. Mir ist aufgefallen das man fast jeden duzt und wenn mal nicht, bekommt man das Du doch wesentlich schneller angeboten. Ich würd sagen, Herr und Frau Deutschland sind doch ein wenig lockerer drauf. Ich finde das toll. Aber bei manchen Dingen fällt mir das doch schon ein wenig schwer mich anzupassen.

Letztens meinte mein Mann doch tatsächlich, ihr Schweizer seid viel zu freundlich. Wie dachte ich? Wie kann man den zu freundlich sein? Bei uns in der Schweiz grüßt man sich eben noch, wenn man auf dem Gehsteig nebeneinander vorbeiläuft mit einem * Grüezi*; ob man sich kennt oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Auch wenn man einen Laden betritt sagt man *Grüezi und Ufwiedersäh* , ein kleiner schwatz wird dabei nicht ausgeschlossen. Die Wörter Danke und Bitte werden uns quasi von klein an eingeprägt. Das ist das A und O in der Schweiz und gehört einfach zum guten Ton. Auch die Frage nach dem Wohlbefinden des gegenüber und einem gesunden Interesse an der Person sollte zum Vorschein kommen. Patzige Antworten gibt es eigentlich nicht! Ja, wir Schweizer sind doch manchmal was solche Dinge angehen sehr kleinlich. Auch reagieren wir verletzt, wenn unser Gegenüber vielleicht doch nicht so freundlich ist, wie wir es sind. Weil wir uns doch so viel Mühe geben und es einfach nur gut meinen. Schließlich wurde uns die Freundlichkeit ja sozusagen angeboren. Wir können also nicht anders!!

Und es gibt da nochmals so einen Punkt. Wir Schweizer sind ein sehr pünktliches und ordnungsliebendes Volk. Es gehört schon fast zum guten Ton, 5 Minuten früher bei einem Treffpunkt zu sein als abgemacht. Wir mögen es einfach wenn es ein wenig strukturiert und ordentlicher ist. Wir stehen lieber 20 Minuten im Regen und erfrieren, als das wir 5Minuten zu spät kommen. Vielleicht sind wir deswegen auch immer ein wenig langsamer, da wir immer so hohe Erwartungen an uns selber stellen. Und Perfektionismus braucht eben seine Zeit. Hier in Deutschland geht alles ein wenig chaotischer zu. Die Uhr wird hier doch eher als ein Modeschmuck angesehen und das Chaos beherrscht die Ordnung .

Aber das ist alles gar nicht so schlimm. Mein Mann und ich wir ergänzen uns eben perfekt. Was dem einen fehlt, das besitzt der andere. Und wir beide können nicht mal etwas dafür, es wurde uns ja sozusagen angeboren!!